Keine Einfahrt nach Venedig Addio, Kreuzfahrtschiffe!

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Keine Einfahrt nach Venedig Addio, Kreuzfahrtschiffe!

Schon seit Jahren beklagen Kritiker immense Schäden, die große Kreuzfahrtschiffe in Venedig verursachen - ökologisch und kulturell. Nun hat die Regierung in Rom ein Einfahrverbot in die Lagunenstadt beschlossen.

Italiens Regierung hat ein Einfahrverbot für große Kreuzfahrtschiffe in die Lagune von Venedig beschlossen. Die Entscheidung gab Infrastrukturminister Enrico Giovannini nach einer Kabinettssitzung bekannt. Die Regierung sieht darin einen wichtigen Schritt zum Schutz der venezianischen Lagune. Das Verbot soll ab 1. August gelten.

Die Maßnahmen des Ministerrats um Regierungschef Mario Draghi folgten, nachdem Experten der UN-Kulturorganisation Unesco vor wenigen Wochen vorgeschlagen hatten, Venedig auf eine Negativ-Liste für gefährdetes Welterbe zu setzen. Die Unesco begründete das Vorhaben unter anderem mit den Kreuzfahrtschiffen in Venedig.

Das Verbot gelte für Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 25.000 Bruttoregistertonnen oder einer Länge über 180 Metern und mehr als 35 Metern Höhe. Auch Pötte, die gewisse Abgasnormen überschreiten, können demnach nicht mehr durch die Lagune der Weltkulturerbestadt fahren.

Schiffe, die als nachhaltig gelten oder nicht unter die Kriterien für das Verbot fielen, dürften weiterhin die Lagune passieren, hieß es weiter. Es handle sich dabei etwa um Kreuzfahrtschiffe mit einer Größenordnung von rund 200 Passagieren.

Vor der Corona-Pandemie waren mit den Kreuzfahrtschiffen jedes Jahr Millionen Besucher in die Lagunenstadt geströmt. Erst Anfang Juni hatte nach gut eineinhalb Jahren Corona-Zwangspause wieder ein Kreuzfahrtschiff aus Venedig angelegt.

Seit Jahren protestieren Einheimische und Aktivisten gegen die riesigen Schiffe in der architektonisch empfindlichen Stadt im Nordosten Italiens. Von den riesigen Schiffen verursachte Wellen schaden den Fundamenten der zum Weltkulturerbe gehörenden Lagunenstadt Venedig und bedrohen das sensible ökologische Gleichgewicht in der Lagune. Die extrem nah entlang der Küste fahrenden Schiffe stellen zudem eine Gefahr für andere Schiffe dar.

Menschen protestieren in Venedig gegen das Einlaufen von großen Kreuzfahrtschiffen in die Lagunenstadt. Bild: dpa

Anfang Juni hatten internationale Künstler wie Mick Jagger, Wes Anderson und Tilda Swinton in einem offenen Brief Draghi und den italienischen Präsidenten Sergio Mattarella aufgefordert, Kreuzfahrtschiffe in Venedig vollständig zu verbieten. In dem Brief forderten sie zudem eine bessere Steuerung der Touristenströme, den Schutz des Ökosystems der Lagune und den Kampf gegen Immobilienspekulation, um "die physische Integrität, aber auch kulturelle Identität" der Stadt zu bewahren.

blopsi on July 13rd, 2021 at 20:38 UTC »

Problem ist bei Kreuzfahrttouris auch häufig dass die nur Kosten verursachen. Machen sightseeing gegessen und alles wird aber auf dem Schiff, wenns hochkommt vielleicht ein Restauranbesuch. Danach sieht die Stadt aber aus wie bei hempels unterm Sofa.

redchindi on July 13rd, 2021 at 20:08 UTC »

Ich habe eben zuerst "verbrennt" gelesen und dachte mir, dass das jetzt bei allem Verständnis doch ein wenig extrem ist.

-Rendark- on July 13rd, 2021 at 19:56 UTC »

Endlich!

Ich hatte so gehofft das die ganze Branche einfach an Corona gestorben wäre! So sehr hab ich gehofft