Tesla auf Nordschleife: 20 Sekunden schneller als der Taycan?

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Tesla-Attacke auf der Nordschleife 20 Sekunden schneller als der Taycan?

Tesla bereitet sich intensiv darauf vor, den Nordschleifen-Rekord des Porsche Taycan zu brechen. Wir haben die ersten Fotos von Übungsfahrten sowie eine erste beeindruckende Zeit. Am Steuer: Nicht Nico Rosberg, sondern der erfahrene Nordschleifen-Rennfahrer Thomas Mutsch.

Mit dem Taycan hat Porsche ein monströs potentes Elektroauto auf die Räder gestellt. In 2,8 Sekunden blitzt der Viertürer in der Version Turbo S auf Tempo 100 – eine Zehntelsekunde schneller als der 911 Turbo S. Natürlich hat Porsche den Taycan längst zur Nordschleife gebracht – als Vorserienauto. Und natürlich hat er dort umgehend den Rekord für Elektroautos gebrochen: In 7:42 Minuten schoss Testfahrer Lars Kern über die 20,6 kurvigen Kilometer. Soweit, so schlimm für Elon Musk: Der Sportwagen verliebte Tesla-Chef fühlt sich ganz offensichtlich vom Taycan herausgefordert – jetzt reagiert er.

Neuvorstellung: Porsche Taycan Turbo S 20 Bilder Bilder: Tesla-Attacke auf der Nordschleife zum Artikel zur Startseite Porsche Porsche Porsche Porsche Porsche Porsche Porsche Porsche Porsche Porsche Porsche Tobias Kempe Porsche Porsche Porsche Porsche Lena Willgalis Porsche Porsche Porsche 1/20

Elon Musk kehrt zwar gerne die Umweltvorteile von Elektroautos heraus, aber die sportliche Seite seiner Modelle ist ihm mindestens ebenso wichtig. Schließlich besaß Musk vor seinem Einstieg bei Tesla unter anderem einen McLaren F1, von dessen fahrdynamischen Qualitäten er umfangreich schwärmte. Mit der Vorstellung des Taycan ging Musks typisches Getwittere los. Erst machte er sich darüber lustig, dass Porsche den Begriff „Turbo“ in die Elektroauto-Welt hinüberrettet. Damit hat er Recht und damit steht er auch nicht allein da. Doch dann der Knaller: „Model S on Nürburgring next week.“ (Model S nächste Woche auf dem Nürburgring).

Manch einer hielt das zunächst für einen Marketinggag oder einen Scherz, allerdings boten sich sofort Fahrer an, die Nordschleifenfahrt mit einem Model S P100D in Angriff zu nehmen – darunter der Formel 1-Weltmeister von 2016 Nico Rosberg. Dann sind zwei Tesla Model S und eine provisorische Werkstatt an der Nordschleife eingetroffen, erste Testfahrten auf dem Ring wurden absolviert. Am Steuer: Thomas Mutsch, VLN-Pilot und ausgewiesener Nordschleifen-Kenner, der bereits bei der Erprobung des Projekt SCG 003 der Scuderia Cameron Glickenhaus hinter dem Steuer saß. Ergänzt wird das Fahreraufgebot durch Andreas Simonsen, der in der VLN für das Porsche Team Huber mit einem Porsche 911 GT3 Cup mit der Startnummer 80 fährt. Er bringt also sehr viel Nordschleifen-Erfahrung mit. Dritter Pilot ist der Schwede Carl Rydquist.

Stefan Baldauf Model S vom Elektroauto-Pionier Tesla: Mit diesem Viertürer möchte Tesla-Chef Elon Musk die Zeit des Porsche Taycan auf der Nordschleife des Nürburgrings schlagen.

Diesel-Power, Supersport-Reifen und Power-Plus für Tesla Model S

Schon die Reifen der beiden Nordschleifen-Model-S waren eine Ansage: Michelin Pilot Sport Cup 2 R zieht Tesla normalerweise nicht bei seinen Straßenmodellen auf. Aktuell rücken die Tesla auf Goodyear Eagle F1 Supersport RS-Pneus aus, allerdings mit einem Profil, das man so nicht kennt. Eventuell hat Goodyear hier eine Sonderspezifikation für die Rekordfahrten gebacken.

Die Autos, laut Musk Siebensitzer, verfügen zudem über eine optimierte Aerodynamik und Frischluftversorgung, verbreiterte Radläufe und wohl auch Überrollbügel. Auch an der Leistungsschraube hat Tesla offenbar gedreht: Der Nürburgring-Tesla zeigt am Heck die Modellbezeichnung P100D+, die es bisher noch nicht gab.

Tesla am Nürburgring: Hier wird der Rekord vorbereitet 11 Bilder Bilder: Tesla-Attacke auf der Nordschleife zum Artikel zur Startseite Stefan Baldauf Stefan Baldauf Stefan Baldauf Stefan Baldauf Stefan Baldauf Stefan Baldauf Stefan Baldauf Stefan Baldauf Stefan Baldauf Stefan Baldauf Stefan Baldauf 1/11

Handgestoppte 7:23 Minuten – Porsche locker geschlagen

Passend dazu twitterte Elon Musk jüngst: „Das Einzige, was über Ludicrous hinausgeht, ist Plaid.“ Ein Verweis auf Teslas Leistungsmodi, von denen „Ludicrous“ bisher der extremste war (die neuen Raven-Motoren verbessern wohl vor allem die Effizienz; über ihre Leistungswerte ist bislang nichts Konkretes bekannt). Vor allem aber sollen es wohl wie im Roadster drei Motoren sein (zwei an der Hinterachse). „Plaid“, was übersetzt „kariert“ bedeutet und wieder eine Anspielung auf den Film „Spaceballs“ ist, dürfte also eine noch heftigere Leistungsentfaltung ermöglichen und könnte in etwa einem Jahr auch in den Serienversionen des Model S, Model X und eben des neuen Roadsters zum Einsatz kommen. Von einem Serienauto ist das Model S also fast noch so weit entfernt, wie Musks Roadster vom Mars. Aber was der neue Antrieb kann, hat er bereits auf einigen sehr schnellen Runden gezeigt. Unser Beobachter meldet eine handgestoppte Rundenzeit von 7:23 Minuten – wie gesagt: handgestoppt mit entsprechenden Ungenauigkeiten. Aber das wäre rund 20 Sekunden schneller als der Porsche Taycan. Dabei waren die Wetterbedingungen am Montag (16.9.) mit 18 Grad und starker Bewölkung eher kühl.

Schneller als Model 3 und Cadillac CTS-V

Um die Zusatz-Power für die Serie zu testen, hat sich Tesla bereits auf einer legendären Rennstrecke ausgetobt: in Laguna Seca im US-Bundesstaat Kalifornien. Dort stellte Tesla mit 1:36.55 Minuten einen neuen Rundenrekord für Viertürer auf; das Model S war damit fast eine Sekunde schneller als der bisherige viertürige Rekordhalter, ein Tesla Model 3 Performance. Bester Viertürer mit Verbrennungsmotor: Der Cadillac CTS-V, der 2015 eine Zeit von 1:38.52 Minuten benötigte.

Tesla Model S Rundenrekord in Laguna Seca

Doch zurück in die Eifel. Zusammen mit dem Tesla war ein Container aus Amerika am Ring angekommen. Sein Inhalt: ein großes Diesel-Aggregat. Dieses erzeugt den Strom zum Laden des Model S. Da es Tag und Nacht lärmt, hat es bereits den Ärger der Anwohner auf sich gezogen.

Und die Anwohner können sich noch eine Weile ärgern: Tesla bleibt voraussichtlich für mindestens drei Wochen. Test- und Abstimmungsfahrten sollen jeden Tag stattfinden, für Mittwoch den 18. September 2019, ist ein erster Rekordversuch geplant. Am Samstag soll ein zweiter Versuch folgen, besagen Gerüchte.

Tesla geht das Unterfangen Nordschleifen-Rekord für Elektroautos also mit großem Ernst und minutiöser Planung an. Sobald es weitere Informationen gibt, melden wir diese.

Umfrage 16482 Mal abgestimmt Kann Tesla mit einem Model S P100D den Nordschleifen-Rekord des Porsche Taycan schlagen? Ja, das Model S dürfte genug Power haben. Nein, das Model S überhitzt sicher und ist nicht gut genug auf Sport abgestimmt. mehr lesen

Porsches Elektro-Wuchtbrumme Taycan bereitet Elon Musk anscheinend schlaflose Nächte – jetzt will der Tesla Chef beweisen, dass er nach wie vor die sportliche Hoheit über Elektroautos hat. Sollte eines seiner über Diesel-Aggregate geladenen Model S tatsächlich die Nordschleifen-Zeit des Taycan knacken, ist Porsche in der Pflicht – schließlich wäre trotz Hype und Taycan-Ausverkauf mit Wartezeiten ein Start als zweitsportlichstes Elektroauto ein versalzener Start. Sollte Tesla scheitern, wäre das ein harter Schlag für Musk. Aber die Laguna Seca-Bestmarke war schon mal ein guter Start in die Rekordjagd. Und die handgestoppte Nordschleifenzeit ist schon mal eine echte Ansage.

eff50 on September 17th, 2019 at 12:26 UTC »

Production vs prototype debate aside...7:23 for a full lap is insanely fast for such a huge sedan. It tells you that that chassis has a lot of potential and Tesla knows how to setup a car + traction control systems. Ironically they did it the old fashioned way, almost like a small privateer team. I am the biggest fan of Porsche, but if they are slower...they need to go faster, no excuses. If they have to create Ring prototype special, so be it.

Marco_lini on September 17th, 2019 at 09:50 UTC »

Auto Motor & Sport, usually a reliable source, claims that the modified Model S already achieved a 7:23min in the hands of experienced Nordschleife pilot Thomas Mutsch in their early test phase. The temperatures were quite cool with 18 degrees celsius.

Tesla booked different time slots for the next three weeks and three drivers are planned for testing, namely Thomas Mutsch, Andreas Simonsen and Carl Rydquist.

At the back of the car, pictures showed a P100D+ badge and the car was aerodynamically modified and a roll-cage was spotted in the interior.

A record attempt is planned for wednesday 18.09.

Additionally it was mentioned that residents were annoyed by the massive diesel aggregates generating power for the cars.

Teslaker on September 17th, 2019 at 09:47 UTC »

Doesn’t sound far off what was expected based off read across from Laguna Seca so seems realistic. I wonder what the top speed was.